Vereinsgeschichte

Die ersten weißen Bälle in Auerbach wurden auf einem Privatplatz von Leo Rittinger, dem Besitzer der Firmen Bulag und Novetta, gespielt. Private Freunde und Familien waren damals noch unter sich. Bald darauf wurden auf einem gepachteten Gelände an der Neumühle zwei Spielfelder errichtet. 1955 gründeten 38 Tennisfreunde den „Tennisclub Rot Weiß“ als Sparte des ASV Auerbach im Nebenzimmer des Gasthofs „Wilder Mann“. Leo Rittinger wurde zum 1. Vorsitzenden gewählt.

Besonders Mitarbeiter der beiden Firmen schlugen die ersten Bälle. Fast nur Beschäftigte beider Betriebe wurden Vereinsmitglieder, da für sie der Jahresbeitrag reduziert war.

 

Nur langsam ging es in den Anfangsjahren aufwärts. Wettbewerbe gegen andere Vereine wie Hersbruck, Rosenberg und Eschenbach waren eher selten. Damals besserten Kinder und Jugendliche ihr Taschengeld als Balljungen und -mädchen auf. Bescheidener Lohn: 50 Pfennige pro Stunde.

Als Sparte des ASV Auerbach beteiligte sich der Verein an den Veranstaltungen des Hauptvereins. Als es mit den Firmen Bulag und Novetta wirtschaftlich abwärts ging, gab es weniger Mitglieder aus diesen Firmen. Die Beitragsvergünstigung für die Firmenangehörigen entfiel ab dem Jahr 1969.

Erstmals wurde eine Herrenmannschaft zu den Verbandsspielen gemeldet. Durch Vorbilder an der Spitze im deutschen Tennis (Christian Kuhnke und Wilhelm Bungert) fanden neue Mitglieder den Weg zum Verein, der es bald auf eine Mitgliederstärke von 80 brachte. Heute sind es fast 300.

Ohne Zweifel bewirkte der Bau der Tennishalle im Jahr 1979 eine Mitgliederexplosion, da nun ganzjähriger Spielbetrieb möglich war. Da hier sehr hohe Schulden zu verkraften waren, spaltete sich die Sparte 1980 vom Hauptverein ASV Auerbach ab und wurde ein eigenständiger Club: der TC Rot Weiß Auerbach.

Auf sportlicher Ebene stellten sich die ersten Erfolge ab 1976 ein, als mit den Spielern Günter Hasse, Johannes Fischer, Christian Wiesneth, Hermann Kraus, Josef Dirschwigl, Heinz Ackermann und Erich Sierek der Aufstieg in die Kreisliga gelang.

1978 folgte die erste Damenmannschaft mit Marianne Sierek, Uli Hartmann, Wiltraud Schmid, Hannelore Müller, Dr. Ilse Götz, Marlene Reger, Doris Machaczek und Brigitte Dörrzapf sowie 1980 die 1. Seniorenmannschaft. Einen glänzenden Einstand feierte das Jugendteam mit dem Vizetitel der Oberpfalz für die Knaben.

Sieben Mannschaften konnte der Verein für die Medenrunde 1982 melden, die erste Mädchenmannschaft kam 1983 dazu. Bezirksklassenluft schnupperten die Herren und Damen ab dem Jahr 1983, die Junioren stiegen in die Oberpfalzliga auf. Ein großer sportlicher Erfolg war der Aufstieg der Jungsenioren 1988 in die Gruppenliga.

Einen Aufschwung brachten das dritte Spielfeld sowie ein Bambino-Platz und eine Ballwand. 1980 kamen die Plätze vier und fünf dazu. Vom Freistaat Bayern konnte der Verein rund 10 000 Quadratmeter an der Dornbacher Straße günstig erwerben und weitere Tennisplätze errichten.

 

Kaum mehr vorstellen können sich die neuen Mitglieder den Weg vom ersten Clubhaus zum Vereinsheim in der heutigen Form. Vor 60 Jahren betrat man die Tennisplätze von der Bachseite her. Dort befand sich an der Bachböschung eine Holzhütte. Ausmaß: drei auf fünf Meter. Diese Hütte diente Mitgliedern und Gästen zum Umziehen. Man wusch sich im vorbeifließenden Bach. Erst 1974 wurde ein Steinbau mit sanitären Anlagen an der heutigen Stelle eingeweiht.

In neuerer Zeit traf der Sturm Kyrill (2007) den Verein hart. Wegen des beschädigten Hallendachs wurde es schwierig, langfristige Schulden abzubauen. Ein toller Erfolg gelang Korbinian Appl beim Altlandkreisturnier 2008, als er Dreifachmeister wurde. 2009 ging die Zahl von Vollmitgliedern merklich zurück, auch die Hallenbelegung war stark rückläufig. Die Folge: weniger Einnahmen. Gleichzeitig ging es mit der Nachwuchsarbeit dank der Jugendtrainer voran.

Ein Jahr später konnte der Rückgang an Mitgliedern gestoppt werden. Weiterhin fehlten aber Chancen für Investitionen. Diese Entwicklung setzte sich einige Jahre fort. Nach Jahren der Stagnation zeigte sich ein Lichtblick, auch wenn die finanzielle Situation angespannt blieb.

Im Nachwuchsbereich wirkt seit ein paar Jahren die gute Jugendarbeit von Trainer Korbinian Appl. In der Saison 2017 meldet der Verein drei Mannschaften im Bereich Kleinfeld U9.

Das erfolgreichste Jahr auf sportlicher Ebene im Erwachsenenbereich war 2014, als die 1. Herren-Mannschaft in die Oberpfalzliga aufstieg und im Jubiläumsjahr auf Anhieb den 3. Platz belegte.

Die Herren 30 stiegen wiederholt in die Landesliga auf und spielen dort seit 2015.

2016 verkaufte der Verein das vereinseigene Gelände an der Dornbacher Straße wieder, da die dortigen Plätze kaum noch genutzt wurden und der Erhaltungsaufwand für die 10000 m² nicht mehr geleistet werden konnte und in keinem Verhältnis zum Nutzen mehr stand. Der Verkaufserlöß wurde dringend benötigt, um Altschulden zu tilgen und Sanierungen durchzuführen. Der Pachtvertrag für die Plätze 1 - 5 wurde um 25 Jahre verlängert.

 

Insgesamt steht der Verein somit wieder auf gesunden finanziellen Füßen und im sportlichen Bereich glänzend da. 

Leider deckte ein Sturm im Winter 2016/17 das Hallendach ab. Probleme mit der Statik traten ebenfalls zu Tage, so dass die Halle ohne grundlegende Sanierung nicht mehr verwendet werden kann. Die Vorstandschaft arbeitet aktuell an einer finazierbaren Lösung.

 

Nach langen und intensiven Planungen und Vergleich vieler Sanierungsvarianten hat sich die Vorstandschaft schweren Herzens dazu entschlossen, die Halle nicht mehr zu sanieren. Dieser Beschluss wurde den Mitgliedern in einer außerordentlichen Versammlung mitgeteilt. Grund war die nicht gesicherte Finanzierung und finanzielle Tragfähigkeit einer Generalsanierung.

Im Frühjahr 2018 wurde dann die Halle abgerissen, nachdem Winterstürme weitere Teile des Hallendachs abgedeckt hatten.

 

Vorstandswahlen im Juli 2020:

 

Michael Horn und Armin Küst standen nach langjähriger Mitarbeit im Verein und im Vorstand aus privaten und beruflichen Gründen nicht mehr für Vorstandsämter zur Verfügung.

 

Als Vorstände neu gewählt wurden Csaba Sierek und Phillip Schöttner.

 

Im März 2021 begann die Sanierung des Tennisheims mit der Dacherneuerung. Das komplette Dach wurde neu eingedeckt. Im April folgt die Rückseite des Tennisheims, die durch den Abriss der Halle ebenfalls neu gestaltet werden muss. Die alte Holzverkleidung wird komplett erneuert und wetterfest verkleidet. Die Rückseite der Kabinen wird neu aufgemauert. So entstehen mehrere Lagerräume. Der ehemalige Hallenplatz wird als Hartplatz für Kleinfeldtennis genutzt. An der Rückseite des Gastraumes entstehe dafür eine überdachte Sitzgelegenheit.

 

Bilder aus der Vereinsgeschichte: